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Ein Ei nach der Winterruhe!

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JuleH
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Ein Ei nach der Winterruhe!

Beitrag von JuleH »

Informationen zur Haltung:
Anzahl: 1
Alter: 5
Geschlecht: w
Größe: 44cm
Terrariumgröße: 150*80*80
Beleuchtung: 2 T8 - Röhren, 2 HQI - Strahler (je 75Watt), Osram Vitalux 1x tgäglich, zur Wäremeregulierung 2x Sun Glo (50 + 75 Watt)
Temperaturen: 25-55° (Durchschnitt 30°)
Auffälligkeiten:
Wie lange schon in Besitz des Tieres: 3 Jahre

Hallo zusammen!
Ich bin neu hier und grad sehr geschockt, daher erstmal die sporadischen Angaben oben.

Ehe ich zum Problem komme, erstmal Dörtes Vorgeschichte:
Vor 2 Jahren hatte sie die erste Legenot, es konnte aber mit Gabe von Infusionen (Calcuim) noch auf natürlichem Wege zur Eiablage kommen.
Die Legenot hatte sie damals, da sie eine Parasitenbehandlung bekam und im Quarantäneterra hockte.

Letztes Jahr dann die Krönung:
Wieder eine Legenot (wieder wegen diesen "tollen" Parasiten), sie wurde Samstag in die Klinik eingeliefert und bekam wieder Infusionen. Da keine Besserung eintrat: Montag OP. :cry:
Zur Notfallärztin sagte ich am Samstag schon, dass es im Falle einer OP besser wäre, sie komplett zu kastrieren, da schon eine Legenot auftrat. Sie meinte, dass das durchaus sinnvoll wäre.
Montag Abend nach der OP das Telefonat mit der behandelnden Ärztin:
die Eier waren schon mit dem Darm verklebt, sodass sie alles herausnehmen musste und ihr Leben am seidenen Faden hängt. Ich war natürlich geschockt. Da Dörte aber eine Kämpferin ist, ging es ihr innerhalb weniger Tage wieder besser.
Nach 2 Wochen (sie musste wegen der Wunde auf Zeitung sitzen) der Hammer: im Terrarium lagen 2 Eier...tags drauf wieder 3...am 3. Tag wurde es mit zu bunt und ich rief die Tierärztin an und fragte, wie das sein kann?!?!?
Die Antwort: sie hätten bei der OP nur einen Eierstöck entfernt, der andere war noch ok. Soviel zum Thema: bitte komplett kastrieren (das hatte die Notfallärztin nicht weitergegeben! :evil: ). Ich soll das mal beobachten und sie auf Sand setzen, damit sie graben kann.
Denkste...sie hat nicht gegraben sondern 2 Wochen lang täglich so 1-2 Eier mitten ins Terra gelegt. Zwischendurch rief ich in meiner Angst immer die Ärztin an und vergewisserte mich, ob auch wirklich alles ok so ist...und ich weiss, dass das NICHT normal ist!...aber sie meinte, das kann schon vorkommen nach so ner OP). Dann kamen keine mehr, da ich aber noch welche fühlte, hatte ich Angst, dass wieder eine Legenot eintreten könnte und ging mit ihr zum Ultraschall:
Tatsächlich, es waren noch 2 Eier drin, aber ich sollte erstmal abwarten...nach 3 Tagen kam dann das 1. raus und nach 8 (!) das 2..
Ich fand das eine sehr lange Zeit und war auch sehr erstaunt, wie ein Eierstoch 18 Eier produzieren kann und das 2 Wochen nach der OP (und die Ärztin meinte, es seien keine Follikel zu erkennen gewesen). Slebst der Tierärztin war das ein Rätsel und sie ist Reptilienspezialistin... :?

Nun gut, ich war beruhigt, dass die Eier draußen waren und Dörte ging es gut.
Das war im Juli.
Im Oktober ging sie in Winterruhe (Kotprobe negativ) und wachte vor einer Woche auf.
Nach dem heutigen Blick ins Terrarium fiel mir beinahe die Kinnlade herunter: da lag doch tatsächlich ein Ei (nicht das perfekte Ei, die Schale war noch recht dünn). :shock:

Nun meine Frage an euch:
Wie kann sowas gehen?
Ich hab schon gegoogelt, ich finde keinen solchen Vorfall.
Ich habe sie abgetastet, ich fühle etwas, es könnten noch 2 Eier sein.
Langsam bekomme ich langsam die Krise und befürchte schonwieder die nächste Legenot. :cry:

Vielen Dank für eure Hilfe,
Jule
Zuletzt geändert von JuleH am 27.01.2012, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Gunman
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Beitrag von Gunman »

Hallo Jule,
erstmal willkommen im Forum auch wenn der Grund leider kein schöner ist. :|

Da habt ihr ja schon einiges durch mit Legenot und Kastration.
Es ist mir allerdings auch absolut unverständlich warum, nur eine Teilkastration durchgeführt wurde.
Wenn man schon einen solchen Radikaleingriff macht, dann aber doch auch ordentlich.

Habe schon mehrfach gelesen dass bei Weibchen in Einzelhaltung oder gleichgeschlechtlicher Paarhaltung eine Legenot wohl häufiger vorkommt.
Als Begründung wurde die Konsistenz der Wachseier genannt die dann wohl eher zum Verkleben neigen.
Ob das jetzt tatsächlich der Wahrheit entspricht kann ich nicht einschätzen, direkte Untersuchungsberichte oder Langzeitstudien die das belegen, habe ich bisher noch nicht gefunden.

Wenn sie jetzt schon wieder die Eier verwirft, muss man natürlich eine erneute Legenot befürchten.
Ehrlich gesagt kann ich dir aber da auch keine direkte Empfehlung geben was die beste Verhaltensweise wäre.
Ein wehenförderndes Mittel wäre da vielleicht eine Möglichkeit, aber das hilft (wenn überhaupt) ja nur für den Moment.
Falls sie wieder ein Gelege produziert könntest du dann das gleiche Problem nochmals bekommen.
Ein erneuter Eingriff scheint da wohl die einzige Lösung zu sein um das Problem dauerhaft zu beseitigen.
Ob das jetzt das kleinere Übel zur andauernden Legenot ist müsste aber dann trotzdem deine Tierärztin entscheiden, möglicherweise in Absprache mit anderen Kollegen.
Das Versagen liegt hier meiner Ansicht nach am fehlenden Informationfluss zwischen Nötärztin und den Operateuren.
Da kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. :(
Zuletzt geändert von Gunman am 27.01.2012, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Gunman
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JuleH
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Beitrag von JuleH »

Hallo Gunman,

vielen Dank für die Antwort.
Ich habe damals schon gesagt, dass das eigentlich ein ärztliches "Versagen" war und mich auch sehr geärgert, weil ich mir denken konnte, dass die Probleme weitergehen werden.

Das mit der Theorie kann ich aber beinahe bestätigen: vor 2 1/2 Jahren ist das Männchen gestorben und als er noch lebte gab es nie Probleme mit den Gelegen.
Seit keine Befruchtung stattfindet gibt es nun immer dieses Theater.

Was mich nur so stutzig macht:
Werden während der Winterruhe denn auch Eier produziert? Das kann ich mir garnicht vorstellen, da ist doch der ganze Organismus heruntergefahren? Wie kann das denn sein? Sie hat wirklich die 3 Monate so gut wie durchgepennt.

Vorhin saß sie auch im Terrarium und hatte einen schwarzen Bart und pumpte den Oberkörper auf und zog dann ganz rasch alles ein (wie so eine Wellenbewegung).
Ich hatte schonwieder Panik und war kurz davor den Notdienst zu kontaktieren. Jedoch war der Bauch ganz weich (im Gegensatz zu den Anzeichen der anderen Legenöte) und ich setzte sie dann unter die Osram und nach 10 Minuten war alles wieder gut.
Jetzt muss ich das beobachten und wenn es morgen nicht besser wird, steht uns wohl die nächste OP bevor :(

Und sowas ist ja nun wirklich nicht billig. Ich tue wirklich alles für meine Tiere, aber wenn man doppelt zahlen muss, weil der Arzt was vergeigt hat, hört auch dann bei mir der Spaß auf! :evil:

Das Wehenmittel hatte sie übrigens auch schon bekommen, aber da kamen die Eier auch nicht raus.
Die 2 Eier, die ich fühlen kann sind schon im Eileiter bzw Legekanal...aber ob da noch mehr ist, was noch nicht ausgebildet ist, kann man ja nicht fühlen und unbeschalte Eier kommen ja auch mit Wehenspritze nicht raus.

Mich verblüfft es trotzdem, wo sie die ganzen reserven hergenommen hat, um während der Winterruhe Eier zu bilden.... :?:

VG Jule
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Gunman
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Beitrag von Gunman »

Möglicherweise waren die Eier ja auch schon vor der Winterruhe da und du hast sie nur nicht bemerkt.
Die Tiere halten ja auch nur eine Ruhe und keinen Winterschlaf und selbst beim Schlaf werden dann ja gewisse Körperfunktionen durch das vegetative Nervensystem aufrecht erhalten.
Es läuft dann eben alles nur auf Sparflamme.
Zudem sind die Eier ja ab einem gewissen Stadium "Selbstversorger" und entwickeln sich dem entsprechend weiter.

Es kann auch sein das sie schon weit vor der Winterruhe Eier produziert hatte und du es nur nicht bemerkt hast, weil die Gelegegröße kleiner geworden ist.
Auch das sind nur Beobachtungen verschiedener Halter, aber oftmals kommt es vor, dass die Weibchen immer kleinere Gelege produzieren oder sogar ganz einstellen, wenn sie nicht mehr mit einem Bock vergesellschaftet sind.

Was das Verhalten angeht könnte es schon sein das sie legen will und nicht kann.
Sowas kann man aber aus der Ferne leider nur vermuten aber nicht genau beurteilen.
Mehr als weiterhin aufmerksam beobachten bleibt dir da wohl im Moment leider nicht übrig.

Wie dann morgen weiter zu verfahren ist, müsste sowieso deine Tierärztin entscheiden.
Ob es sinnvoll ist eine weitere Operation zu riskieren oder darauf zu hoffen das sich die Eiproduktion immer weiter verringert oder sogar ganz ausbleibt ist da bestimmt selbst für herpetologisch erfahrene Ärzte sicherlich schwierig. :(
Gruß Gunman
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JuleH
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Beitrag von JuleH »

Das mit den Eiern vor der Winterruhe wäre sehr seltsam, weil sie die ganzen Jahre immer ihr letztes Gelege spätestens im August hatte und das erste meist erst im April. Aber vielleicht ist ja durch die OP und die ganzen Calciumspritzen und Infusionen alles durcheinander gekommen.
Eine Theorie wäre es auf alle Fälle.

Nun hoffe ich natürlich, dass die Eier alle so weit ausgebildet sind, dass sie gelegt werden können und nicht auf dem Weg der Resorption "stehenbleiben - oder geblieben sind". Ach das macht mich alles schonwieder total kirre. Und sie tut mir so unwahrscheinlich leid, sie bekommt echt keine Ruhe rein.

Gedrückt hat sie vorhin aber nicht, das hat sich alles im Brustkorbbereich abgespielt. Denn letztes Jahr habe ich gesehen, wie sie mal 2 Eier mit einem Mal rausgedrückt hat (und da kam auch der Enddarm mit raus (hat sich dann wenigstens zum Glück von allein wieder eingezogen)) und wie gesagt, nach drücken sah es nicht aus. Aber bei Dörte ist eh immer alles anders... :?

Sie hat immer so um die 26 Eier gelegt und selbst mit nur einem Eierstock waren es nach der OP 18...dass es weniger wird, bezweifle ich leider. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Auf alle Fälle möchte ich der armen Maus diese Op nicht nochmal zumuten. Sie war immer total friedlich, hat noch nie gefaucht und gebissen, aber DIE Tierärztin hat sie sich gemerkt und bei der Nachkontrolle nach ihr geschnappt und ich bin sicher, die weiss das auch jetzt noch ganz genau!

Ich hoffe das Beste! Drückt die Daumen!

VG Jule
Zuletzt geändert von JuleH am 27.01.2012, 21:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Gunman
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Beitrag von Gunman »

Irgendwie haben die Tiere wohl wirklich ein Gespür dafür, wenn Unheil auf sie zukommt.
In all den Jahren hat meiner nie einen Ton von sich gegeben, selbst der aufgestellte Bart war immer nur zu Show-Zwecken mal ganz kurz zu sehen.
Also auch ein absoluter Friedfisch, wie Dörte.
Aber als er seine erste Spritze bekommen sollte konnte ich dann doch feststellen, dass er fauchen kann.
Naja wer geht schon gern zum Arzt. :roll:

Auf jeden Fall ist es sehr schön zu sehen das du dich so für dein Tier einsetzt.
Daher ein dickes Lob für dich an dieser Stelle! :up:
Nachdem ich auch schon einige Behandlungen und auch eine OP (Kloakenprolaps) mit meinem Sorgenkind durchhabe, kann ich mir in etwa vorstellen was ihr beiden schon so mitmachen musstet.

Auf jeden Fall sind alle meine Daumen gedrückt (alle fünf an jeder der beiden Linken Hände die ich habe :wink: ) und ich wünsche dir und Dörte das sich alles noch zum Guten wendet.
Würde mich freuen wenn du uns auf dem laufenden hältst.
Zuletzt geändert von Gunman am 27.01.2012, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Gunman
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