Hier geht es zu den allgemeinen Informationsseiten

Frage zu Größe von meinem Terra und Erkrankungungen meines Tieres

Für Anfänger im Bereich Bartagamen - Eure Einsteigerfragen

Moderatoren: Co-Administratoren, Moderatoren

scooby
Pogona Henrylawsoni Juvenile
Pogona Henrylawsoni Juvenile
Beiträge: 34
Registriert: 09.11.2010, 12:37
Wohnort: nähe Augsburg

Beitrag von scooby »

Meine Bartagame haben im Sand garnicht gegraben, jetzt buddeln sie wie verrückt.

Über den Bodengrund lässt sich streiten. Aber indirekt zu behaupten dass erde/torf nicht grabfähig ist, halte ich für sehr weit hergeholt.

Die Australische Wüste besteht ja auch nicht aus 100% Sand ;-)

Jeder soll nehmen was er für richtig hält :)
Onyxia
Neuling
Neuling
Beiträge: 5
Registriert: 31.08.2010, 16:25

Beitrag von Onyxia »

Grüsse...

aus welchen vielen Komponenten ein Wüstenboden jetzt genau besteht, darüber lässt sich wohl streiten. Aber ich denke ein Sand-Lehmgemisch kommt dem da echt am nächsten. Und "hart fallen" ist bei Sand vielleicht auch bissl übertrieben.
Den Spielsand aus dem Baumarkt braucht man nicht extra zu desinfizieren, er ist bereits ausreichend gereinigt.
Am besten mischt man ihn in einer grossen, sauberen Schüssel vor, wie einem Wäschekorb (ohne Löcher oder Gitter versteht sich:)) oder vielleicht einer Babybadewanne. Du wirst ne Menge Sand brauchen, also musst du wahrscheinlich portionsweise anmischen. Der Spielsand ist leicht feucht, was zum Anmischen mit Lehm recht angenehm ist, aber er muss natürlich trocknen. Entweder man hat genug Platz , breitet eine grosse Plane aus, oder wie ich es mache, ich fülle eine Schicht Sand/Lehm ins Terra, Lichtanlage voll an und trocknen lassen. Dann die nächste und so weiter. Nachteil: Die Bartis können natürlich nicht sofort einziehen. Manche trocknen wohl auch im Backofen vor. Ist mir aber definitiv zu aufwendig.

Zur Beleuchtung:
Gegen die Vitalux ist nichts einzuwenden, vorausgesetzt, sie hängt in mindestens 80cm Abstand zum Tier und ist nur eine halbe Stundde am Tag an. Wenn die Anlage schon installiert ist und die Temperaturen stimmen, muss man nicht unbedingt etwas daran ändern.
Wenn du lieber zur Bright Sun tendierst, ich habe nur gute Erfahren damit gemacht. Ist die Vitalux festinstalliert? Dann kannst du vielleicht eine BS stattdessen einschrauben (EVG nicht vergessen) und vielleicht noch eine statt eines HQI Strahlers. Aber dann muss natürlich Temp. und so wieder kontrolliert und eventuell verändert werden.

Desinfektion:
Mit Alkohol zu desinfizieren und ihn wegtrocknen lassen find ich keine schlechte Idee. Hab auch schon gehört/gelesen, dass manche in der Apotheke sich "sanfte" Desinfektionsmittel besorgt haben, die ohne viel Chemie auskommen. Oder halt nen Dampfreiniger nehmen und vorher an einer kleinen Stelle austesten, wie die Rückwand das findet.

Viel Spass....
Die Welt ist nicht rosa...und sie glitzert auch nicht.
Benutzeravatar
MichaelC
Pogona Henrylawsoni Juvenile
Pogona Henrylawsoni Juvenile
Beiträge: 36
Registriert: 06.11.2010, 11:17
Wohnort: Wien

Beitrag von MichaelC »

Ich möchte mich an dieser Stelle noch ein letztes mal einschalten.

Erstmal ein großes Dankeschön an alle, die mir hier weitergeholfen haben. Es ist teils echt erschreckend, mit welch inkompetenten "Fachpersonal" man zusammentrifft, wenn man sich in Zoohandlungen -und fallweise auch in Reptilen-Fachgeschäften- zu diesem Thema informieren möchte. In diesem Forum hingegen hatte ich immer das Gefühl, gut und richtig beraten zu werden, und dass vor allem das Wohl meines Tieres im Vordergrund steht. Danke dafür!

Weiters möchte ich (falls es jemanden interessiert) die weitere Entwicklung in den von mir beschriebenen Szenarien schildern:

Bei einer neuerlichen Kotprobe stellte sich heraus, dass mein Kleiner Würmer hatte. Daraufhin behandelte ich ihn vier Tage in Folge mit einem Medikament, das ich ihm Oral verabreichen musste.
Das Ergebnis der folge-Kotprobe steht noch aus.

Weiters wurde er gegen Milben behandelt. Allerdings eher als vorbeugende Maßname.

Das neue Terrarium habe ich gründlich mit einer Bürste und warmen Wasser vorgereinigt, dann die Scheiben mit Essig und einer Zitrone von Verkalkungen befreit und anschließend mit heißem Wasser endgereinigt.
Dann habe ich noch die gesamten Wände (modellierte Rück- und Seitenwände) mit 70%igen Alkohol aus der Apotheke besprüht und anschließend über Nacht trocknen lassen.

Als Bodensubstrat habe ich mich für das schon erwähnte, selbst hergestellte, Spielsand- Lehmgemisch entschieden, das ich in einem langwierigen Prozess, Schicht für Schicht eingestreut und trocknen lassen habe.

Bevor mein kleiner einziehen durfte, habe ich das Terrarium drei Tage lang probe laufen lassen, um Temperaturen und Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Ich habe mich außerdem entschieden, die vorhandene Beleuchtung, samt Osram Vitalux, beizubehalten.
Die Temperaturspanne reicht jetzt von lokalen 24°C bis zu 49-54°C direkt unter den Strahlern. Das sind die absoluten Spitzenwerte. Kälter, oder heißer ist es im Terrarium nirgendwo.
Die Luftfeuchtigkeit messe ich an vier Stellen im Terrarium und sie schwankt immer irgendwo zwischen 30 und 40%. Nachts komme ich auf einen Wert von 57%.

Eines kann ich jetzt definitiv bestätigen: Der kleine fühlt sich in seinem neuen Zuhause wie im Paradies. Allerdings ist schwer zu sagen, ob das jetzt zu 100% nur daran und nicht auch an der überstandenen Entwurmung liegt, aber wahrscheinlich ist es ein Zusammenspiel von beidem.
Jedenfalls habe ich ihn noch nie so aktiv und aufgeweckt erlebt, wie in den vergangenen Tagen. Er hat begonnen fleißig Löcher zu graben, hat zum ersten mal überhaupt seiner Grünfutterschale Aufmerksamkeit geschenkt, hat das baden in der neuen großen Wasserschale für sich entdeckt, turnt auf den nun vorhandenen Ästen hin und her, als gäbe es kein Morgen, und verspeist seine Heuschrecken mit einem unfassbaren Appetit. Auch sein äußeres Erscheinungsbild hat sich, nach einer ersten "eingewöhnenden Häutung" im neuen Terrarium, merklich zum positiven hin verändert. Er ist nun wesentlich farbenfroher (mein Kleiner hat eine rötliche Färbung der Vierecke am Rücken), der Bart -und die Stacheln im Allgemeinen- kommen wesentlich besser zur Geltung und ich habe das Gefühl, dass er in seinem neuen Heim bereits um einen Kopf gewachsen ist.

Es macht mir eine unbeschreibliche Freude zu sehen, dass es meinem Barti nun so gut geht. Dafür hat sich der ganze Aufwand mehr als nur gelohnt. Nochmals ein Danke an dieser Stelle, denn ohne die Ratschläge in diesem Forum, hätte ich den Schritt hin zum großen Terrarium wohl noch ewig vor mich hergeschoben.

Zuletzt möchte ich noch eine kleine Anekdote, von meinem letzten Besuch im Reptilien-Fachgeschäft erzählen:
Vorgestern, beim wöchentlichen Kauf der Heuschrecken, wollte der Verkäufer wissen, wie es denn meiner Bartagame gehe, denn ich hatte ihm zuvor berichtet, dass sie krank sei.
Ich erzählte ihm so ziemlich das selbe, was ich in diesem Post hier geschrieben habe. Dabei kam ich auch auf die Maße des neuen Terrariums zu sprechen, und die Reaktion darauf war bemerkenswert.
Ungelogen, zeigte sich der Verkäufer tief schockiert von dessen "monströsen" Ausmaßen und riet mir, das Tier so schnell wie möglich, wieder in sein altes, "für Jungtiere wesentlich artgerechteres" Terrarium einziehen zu lassen.
Die Begründungen dafür waren vielschichtig und eine absurder als die andere. Angefangen bei: "Er kann sich bei dieser Größe keinen Überblick über sein Revier verschaffen", über: "Er könnte sich bei einem Sprung von einer Höhe über 40cm etwas brechen", bis hin zu: "Es kann vorkommen, dass er die Heuschrecken nicht erwischt und deswegen die im Wachstum notwendige Nahrungsmenge nicht zu sich nehmen kann", kann sich nun jeder ein Bild davon machen, wie "kompetent" manche "Fachhändler" wirklich sind.
Man kann sich sicher denken, dass nach dieser Aussage, eine hitzige Diskussion, über die artgerechte Haltung von Bartagamen entbrannte, doch nicht einmal die Tatsache, dass mein kleiner in seinem neuen Heim förmlich aufgeblüht ist, konnte ihn umstimmen.
Bei: "In so einem großen Terrarium kann man locker drei Bartagamen halten", und: "Für ein erwachsenes Tier reicht bei weitem ein halb so großes Terrarium", verabschiedete ich mich schließlich...

Ich jedenfalls erfreue mich nun an meinem aktiven und gesunden Tier und weiß nun, wohin ich mich wenden werde, wenn wieder einmal Fragen auftauchen.

liebe Grüße, Michael
Zuletzt geändert von MichaelC am 26.11.2010, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag