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Vergraben und Appetitlosigkeit im neuem Terrarium

Eure Tiere sind krank oder haben auffällige Anzeichen, ihr braucht einen Tierarzt?
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Arkady
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Vergraben und Appetitlosigkeit im neuem Terrarium

Beitrag von Arkady »

Informationen zur Haltung:
Anzahl: 1 Pogona vitticeps
Alter: knapp 8 Monate
Geschlecht: unbekannt
Größe: ca. 28 cm
Gewicht: schwer zu bestimmen (hält auf der Waage nicht still)
Terrariumgröße: 160*120*80
Beleuchtung: 2 x PAR 38 72 Watt, 1 x Bright Sun Desert 70 Watt, 2 x T5-Röhren (120 cm, 32 Watt)
Vitamin und Calziumversorgung: Handelsübliches Vitaminpulver "Repvit" auf Futtertieren, Sepiaschale im Terrarium
letzte Kotuntersuchung: vor ca. 6 Monaten
bisherige Krankheiten:
bisherige Behandlungen:
Tierarztbesuch: steht morgen an, bisher noch nicht erfolgt
Auffälligkeiten: inaktiv, vergräbt sich viel, frißt schlecht
Ernährungszustand: gut (breite Schwanzwurzel, aber kein Hängebauch)
Wie lange schon in Besitz des Tieres: seit Juli 2009

Hallo erstmal. Entschuldigt bitte die folgende Textwand, aber um mein Problem zu beschreiben, muß ich leider etwas weiter ausholen.

Ich bin noch recht grün hinter den Ohren, was Terraristik im Allgemeinen und Bartagamen im Besonderen angeht. Nachdem man mir im Sommer letzten Jahres eine junge Bartagame im Zoogeschäft mit einem putzigen 100*50*50-Becken und unzureichender Beleuchtung angedreht hatte, habe ich mich zunächst gründlich informiert und mich daran gemacht, meine Haltungsbedingungen zu verbessern. Leider hat sich die Anschaffung eines größeren Beckens durch meinen Umzug im September verzögert, so daß Beleuchtung, Einrichtung und Ernährung meine einzigen Ansatzpunkte blieben.

Seit dem Umzug beobachte ich bereits, daß meine Bartagame zum Langschläfer mutiert. Manchmal kam sie tagsüber gar nicht aus ihrer Höhle. Wenn ich ihr die Futtertiere vorsetzte, stürzte sie sich aber trotzdem mit Heißhunger darauf und verschlang dann meist noch das Grünzeug im Napf gleich mit. Ich machte mir keine großen Sorgen - schließlich wurde es zunehmend kälter draußen, die Tage länger. Also eigentlich Zeit für Winterruhe, aber aufgrund des geplanten neuen Terrariums und der Jugend des Tieres hielt ich es für besser, die erste Winterruhe auszulassen. In den Aktivitätsphasen war der Kleine quietschfidel, wetzte durchs Terrarium, beobachtete aufmerksam seine Umgebung, fraß, kotete, wühlte - das volle Programm.

Am 13. Februar war dann endlich, endlich das selbstgebaute OSB-Terrarium fertig (Maße siehe oben). Komplett mit Rückwand, 20 cm hohem grabfähigem Bodengrund, wesentlich besserer Beleuchtung und größerer Wasserschale. Einige alte Einrichtungsgegenstände wurden übernommen, andere neu hinzugefügt.

Nach erfolgter Einrichtung und "Warmlaufen" war es also an der Zeit, den kleinen Drachen ins neue Becken zu stecken. Zuvor hatte er die Arbeiten am Terrarium schon sehr aufmerksam aus seinem alten Becken verfolgt. Ich setzte ihm am frühen Abend des 14. Februars um, und er begann sofort, seine Umgebung zu erkunden, zu belecken, versuchsweise auf die Rückwand zu klettern, die ja ganz neu für ihn war, und erste Grabungsaktivitäten. Zu seiner gewohnten Zeit verschwand er in seiner Höhle, um zu schlafen.

Am folgenden Tag war er jedoch wie ausgewechselt. Er verließ sehr spät am Nachmittag kurz die Höhle, rannte mit dunkler Färbung herum und grub sich dann an einer geschützten Stelle ein Loch, in das er anschließend komplett verschwand.

Seitdem habe ich größtenteils in Ruhe gelassen, zwei oder drei Mal ausgegraben und versucht, ihm Heuschrecken anzubieten. Mehr als eine wurde dabei jedoch nicht gefressen (normalerweise 4-5 Stück alle zwei Tage), das Desinteresse war offensichtlich. Grünfutter wird gar nicht angerührt, ebenso der Golliwoog. Nach wenigen Minuten war dann wieder graben angesagt. Neues Loch und darin verschwinden.

Ich kann durchaus nachvollziehen, daß eine gewisse Eingewöhnungszeit von Nöten ist und das neue, große, fremde Becken sicherlich zunächst ungewohnt, sogar beängstigend auf eine Bartagame wirkt. Dennoch mache ich mir Sorgen, weil sie sich nun seit dem 15. Februrar bis heute ständig verkriecht und ihre selbstgegrabenen Höhlen nicht ohne Eingreifen meinerseits verläßt.

An den Temperaturen kann es nicht liegen: ca. 25° im Schatten, 27-35° in der Umgebung, um die 52° an den Sonnenplätzen. Die Luftfeuchtigkeit bewegt sich bei 32-35%, Verstecke sind genug verhanden, die Beleuchtung ist wesentlich heller als im alten Terrarium. Der Standort des Beckens hat sich übrigens nicht verändert, nur eben das Becken selbst.

Nun bin ich etwas ratlos. Seit dem 15. hat sie sage und schreibe drei Heuschrecken gefressen und kein einziges Mal gekotet. Eine Kotprobe kann ich demnach nicht einreichen. Baden habe ich schon versucht, aber da hatte sie offensichtlich was dagegen. Also geht es morgen mit Styroporkiste und Wärmflasche bewaffnet zum Tierarzt. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, was ich dem sagen soll. Kotprobe gibt's ja keine. Soweit ich das von meinen bisherigen Recherchen sagen kann, könnte das oben beschriebene Verhalten alles mögliche bedeuten. Mache ich mich nur verrückt?

Ein paar Meinungen von erfahrenen Haltern wären mir sehr willkommen. :)
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britta
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Beitrag von britta »

Erstmal grosses Lob für deine Beschreibung und auch die Mühe, die du mit deinem Tier gibst :wink:

Ich denke schon, dass es größtenteils mit der neuen Umgebung zu tun hat - könnte aber dennoch auch mit einem Parasitenbefall zu tun haben. Wenn du morgen zum TA gehst - beschreibst ihm das auch so genau und er kann einen Abstrich machen und diesen dann untersuchen :wink:

Also mach dir mal keinen Kopf - der TA (reptilienkundig) wird schon wissen, was er machen soll 8) Sag morgen mal Bescheid, was dabei rausgekommen ist :wink:
LG Britta

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Arkady
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Beitrag von Arkady »

Hallo und danke für die aufmunternden Worte!

Am Mittwoch war ich wie angekündigt beim Tierarzt. Beim Abstrich kam leider kaum verwertbares Material herum, aber immerhin konnte er einen leichten Befall mit Fadenwürmern diagnostizieren. Dagegen gebe ich jetzt Panacur (schreibt man das so?). Er hätte allerdings gerne noch eine Kotprobe, weil er aus dem bißchen Abstrich nicht wirklich viel sagen konnte. Zusätzlich hat er meiner Agame noch eine "Aufbauspritze zum Ankurbeln des Stoffwechsels" in den Rücken gejagt. Natürlich gab es dann zehn Minuten nach unserer Heimkehr das erste Häufchen seit Tagen. *seufz* Jetzt liegt die Probe im Kühlschrank. Vor nächstem Mittwoch werde ich sie wohl nicht abgeben können.

Ansonsten hat sich nicht viel getan. Nachdem die Wirkung der Spritze verflogen war, versteckt sich die Kleine nach wie vor im Sand. Gefressen wird immer noch nicht. Selbst dem verführerischen Angebot eines Stückchens Banane (da ist sie normalerweise ganz wild drauf) konnte sie widerstehen.

Momentan sieht sie aber weder abgemagert noch ausgetrocknet aus. also hoffe ich einfach mal darauf, daß der Hunger irgendwann über ihre Befindlichkeiten siegt. Momentan sitze ich auf drei Packungen subadulten Heuschrecken fest. ;)
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britta
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Beitrag von britta »

Gut - dann schau, dass du bis Mittwoch noch weiter Kotpröbchen von der Süßen bekommst - denn es werden bestimmte Parasiten nicht in jedem Stuhlgang mit ausgeschieden - deswegen immer am besten von drei Tagen nen Pröbchen wegbringen :wink:

Solang sie nicht derbe abnimmt, lass sie einfach mal in Ruhe - Medis weiter geben und immer mal versuchen, ob sie was fressen möchte. Wenn es mit dem Parasitenbefall zusammenhängt - hört es auch auf, wenn die Medis anfangen zu greifen 8)
LG Britta

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Arkady
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Beitrag von Arkady »

Der Tierarzt hat mich auch um mindestens zwei Kotproben gebeten. Wenn mein Bart weiterhin nichts fressen sollte, weiß ich zwar nicht, wie da noch ein zweites Häufchen gebildet werden soll, aber ich hoffe das Beste und werde weiterhin versuchen, ihm Futter anzudrehen.

Versteht sich, daß der Besuch beim Tierarzt für die Kleine extrem unangenehm war (sie mag es generell nicht so sehr, angefaßt zu werden, und dann auch noch das Herumgestochere mit dem Q-Tip und die Spritze.). Noch einige Stunden nach der Heimkehr hat sie sich immer verzogen, sobald ich auch nur in die Nähe des Terrariums gekommen bin.

Das Einflößen der Medizin gefällt ihr natürlich auch nicht, aber was sein muß, muß halt sein. :(

Ich hoffe mal auf baldige Besserung.
Arkady
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Beitrag von Arkady »

So - nun ist ja inzwischen einige Zeit vergangen, und ich wollte mich mal wieder zu Wort melden:

Was soll ich sagen? Es geht ihr inzwischen wieder prächtig! Sie hat mit den Vergraben aufgehört, sonnt sich, wetzt munter durch das Terrarium, klettert auf der Rückwand herum und frißt wie ein Scheunendrescher. :) Fall sozusagen abgeschlossen.
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Jewel
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Beitrag von Jewel »

na das hört sich doch super an :) :)
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britta
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Beitrag von britta »

Das freut mich zu hören :wink:
LG Britta

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