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Anfängerfragen...

Für Anfänger im Bereich Bartagamen - Eure Einsteigerfragen

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Ostfront24
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Anfängerfragen...

Beitrag von Ostfront24 »

Servus,
ich bin neu hier und würde mich erstmal kurz vorstellen.

Mein Name ist Sebastian ich bin 19 Jahre alt, wohne in Karlsruhe und bin ausgelernter Industriemechaniker.

Ich wollte schon seit Jahren eine Bartagame (Pogona vitticeps) und hab mich nun entschieden das langsam zu verwirklichen... brauche allerdings etwas Hilfe bei meinen Anfängen da ich mir ziemlich unsicher bin.

1. Terrarium

Zur zeit baue ich mein Terrarium auf:
- 130cm x 100cm x 80cm
- Boden ca. 15cm tief eingestreut
- Liegeplätze (Steine) ca. 35cm lang und 10cm dass, das Tier komplett drauf passt. 2 Stück
- Höhlen
- Klettermöglichkeiten
- Wurzeln
- Kunstpflanzen
- Futter Schale
- Wasser Schale (Groß genug zum Baden mit Stein für Futtertiere)
- Rückwand aus Styropor und Haftputz
- Lüftungsschlitze/Bohrungen in den Scheiben

Jetzt meine Frage da ich mir nur Bücher gekauft habe und nie eine Beratung hatte - Was fehlt mir noch an Einrichtung?

2. Beleuchtung

Ich tue mir extrem schwer bei der Auswahl der Beleuchtung...
Mein Aktueller Plan:
- Grundbeleuchtung für Helligkeit 6 LED Lampen mit 6000k und 10W
- 1 Großer Wärmespot
- 1 kleiner Wärmespot
- Halogen Lampen für Grundtemp.
- 1 UV Lampe für tägliche Beleuchtung (30min oder ? Je nach Alter?

- UV Indikator ob die Lampen noch genug UV abgeben
- 3x Thermostat (45 Grad am Wärmespot, 30 Grad gesamt, 20-25 Grad in den Höhlen
- Luftfeuchtigkeit 30-40%

Lieg ich irgendwo Falsch ? Man liest soviel unterschiedliches im Internet... bin sehr verunsichert. LED nur zur Grundbeleuchtung geeignet ?

Kann jemand mir Lampen empfehlen ? Gibt so viele...

Wichtig ist mir:
- Langlebigkeit
- Zuverlässigkeit
- Stromsparend

Anschaffungspreis ist egal...

3. Züchter

Sobald alles fertig ist würde ich mir gerne Tiere beim Züchter anschauen.
Kennt jemand Züchter in Baden Wüttenberg (bzw. nähe Karlsruhe 76199)?
Würde sehr ungern Tiere von Dehner und Köhle Zoo kaufen, kann das jemand bestätigen?

4. Sonstiges
- Wie oft wechsel von Einstreu ?
- Fütterung von Lebend Futter (wie oft die Woche)?
- Fütterung von Grünzeug am Tag ?

Sonst noch Tips für den Anfang die nicht im Forum stehen?

Ich weiß das es unzählige Themen gibt wo alles besprochen wurde aber irgendwie sagt jeder was anderes....


****EDIT***
Vergessen...
Ich würde gerne in meinen Zimmer eine Große Wurzel an der Wand befestigen und noch ein Wärmespot mit einer Lampe auf dieser Einrichten falls die Agame irgendwann mal zutraulich wird.

Wird sie diese nutzen wenn ich Sie unter Aufsicht rauslasse ? Welche Höhen sollte man vermeiden ? Sprich mögliche Fallhöhe ?

Danke im Vorraus!

Gruß
Sebastian
Zuletzt geändert von Ostfront24 am 26.12.2017, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
GatorBoy88
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Beitrag von GatorBoy88 »

Malhlzeit,

Also ich bin zwar auch neu in diesem Forum, aber schon langjähriger Halter und habe unter anderem eine fast 15 Jährige Bartagame deswegen behaupte ich mal kompetente Beratung geben zu können.
Zu 1: Was noch wichtig ist, wäre eine Sepiaschale, die sie bei Calziummangel benutzen. Der Rest klingt ja schonmal gut. Besonders wichtig sind Kletter und Versteckmöglichkeiten. Bartagamen haben gerne eine erhöhte Position, um alles beobachten zu können.

Zu 2: Grundsätzlich kann man da sehr variieren, aber hell genug kann es nie sein, weil man so oder so die Helligkeit der Australischen Sonne nie erreichen wird. Ich hab gute Erfahrungen mit folgendem gemacht: Eine große Röhre, die über die breite geht, 4 verteilte Spots, eine große UV A/Wärmelampe als Sonnenplatz und eine UV B Lampe in schön erhöhter Lage zur guten Strahlverteilung. Meiner Meinung nach sollte die UV Beleuchtung genauso lange wie die restliche anbleiben, man simuliert ja schließlich die Sonne. Meide dringend die 125W Lampe von Exo Terra, die ist laut meinem Tierarzt nachgewiesen augenschädlich!

Zu 3: Kann ich als Westfale nicht viel zu sagen, aber Züchter ist immer besser als Fressnapf oder so.

Zu 4: Das Futter richtet sich nach dem Alter der Tiere. Je älter, desto höher der Anteil an Grünfutter. Meine sind 3, 5 und 14 Jahre und kommen mit einmal die Woche Wüstenheuschrecken aus. Ansonsten immer Grünzeug und zwischendurch mal anderes. Bitte möglichst wenig Obst und lass die Finger von Mehlwürmern, die fördern nur eine mögliche Leberverfettung. Sind die Tiere noch jung, brauchen sie mehr Lebendfutter, man sollte sie aber schrittweise an Grünfutter gewöhnen.
Hoffe das hilft dir schonmal, klingt aber ansonsten ganz gut und das Leute unterschiedliche Empfehlungen machen ist normal. Jeder macht halt andere Erfahrungen

Edit: Ausserhalb des Terrariums sehe ich immer kritisch. Bartagamen schätzen den harten Wohnungsboden falsch ein und verletzen sich beim runterspringen schnell. Dann lieber für den Sommer eine Aussenanlage mit richtigem Sandboden etc. sie sollten eh nur im Sommer über längere Zeit ausserhalb des Terrariums sein.
Zuletzt geändert von GatorBoy88 am 26.12.2017, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
Ostfront24
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Beitrag von Ostfront24 »

Hey danke für deine Antwort!

Ah ja das mit den Zusätzen hätte ich fast vergessen.

Also ich habe mich nun für folgende Beleuchtung entschieden:

Grundbeleuchtung : 5x LED 6000k = 250W

Erster Wärme Spot mit Lampenschirm mit zusätzlichen Reflektor = 75Watt (Exo Terra Intense Basking)

Erster Wärme Spot UVA und UVB = 25Watt (Exo Terra Reptile UVB 150)

Zweiter Wärme Spot = 100W (Zoo Med Repti Basking Spot)

Wird das reichen in der Theorie? Sobald die Lampen da sind werde ich natürlich die optimale Positionierung herausfinden und schauen ob es reichen wird.

Soll ich die UV Lampe den ganzen Tag anlassen? Oder reichen 30 - 60min pro Tag zusätzlich zum Wärme Spot?

Danke!
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ThoRaySta
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Hallo Sebastian,

Beitrag von ThoRaySta »

Sei gegrüßt.
Wahnsinn, so detaillierte Überlegungen von einem Anfänger. Hut ab !

Zu 1: Kunstpflanzen würde ich nicht rein tun, da diese u.U. Weichmacher oder andere Substanzen enthalten, die dem Reptil schaden.
Zudem verschandeln Kunstpflanzen das natürliche Bild und zu einem Lebewesen gehört nichts künstliches.

Zu 2: LED würde ich nicht verwenden, da diese unter Umständen den Stoffwechsel der Tiere negativ beeinflussen, wegen dem übermäßigen Blauanteil.
Hatte auch schon mal LED Röhren, konnte zwar nichts negatives feststellen, war mir aber unsicher und das Risiko war mir dann zu hoch und ich habs gelassen. Nun leuchten Osram Biolux Neonröhren das Terrarium aus.

"Stromsparen" ist bei Reptilienhaltung, besonders in einem Wüstenterrarium, nahezu nicht umsetzbar, weil es sehr hell sein muss.
ICh wollte am Anfang auch strom sparen und muss dir leider sagen - geht nur bedingt...
Mit Phillips Tornados, Osram Biolux, Solar Raptor UVA/UVB kriegste das Terrarium sehr hell und es kostet nicht sooo viel...

Zu 3: Züchter?! sollten in der heutigen Zeit meiner Meinung nach, nicht mehr der erste Anlaufpunkt sein, zumindest nicht solange viele Reptilien in den Auffangstationen vor sich hin siechen oder lieblos ausgesetzt werden.
Natürlich ist das Deine Sache, ob du einen Beitrag gegen die "Massenware" "Bartagame" oder ob du einem Tier das lieblos entsorgt wurde, ein Zuhause geben möchtest.
Ich fände das eine der ersten und wichtigsten Überlegungen überhaupt, bevor man sich über die Haltungsbedingungen Gedanken macht.
Wir sind ALLE verantwortlich und jeder kann für die Lebewesen etwas ändern.

4. Sonstiges
- Wie oft wechsel von Einstreu ?
- Fütterung von Lebend Futter (wie oft die Woche)?
- Fütterung von Grünzeug am Tag ?
1x im Jahr machen wechseln wir den Bodengrund
Lebendfutter alle 3-4 Wochen (nach Bedarf und Tieralter)
Für jüngere Tiere gilt eine andere Fütterung, als für ältere.
Grünzeug täglich 365Tage im Jahr (LÖwenzahn, Spitzwegerich,Giersch etc)
Bitte nicht den Salatdreck ausm Supermarkt, kein Obst, Keine getrockneten oder eingelegten Insekten...

Ich würde gerne in meinen Zimmer eine Große Wurzel an der Wand befestigen und noch ein Wärmespot mit einer Lampe auf dieser Einrichten falls die Agame irgendwann mal zutraulich wird.

Wird sie diese nutzen wenn ich Sie unter Aufsicht rauslasse ? Welche Höhen sollte man vermeiden ? Sprich mögliche Fallhöhe ?
Davon kann ich dir nur abraten.
Die Tiere brauchen weitestgehend ihre Ruhe. Sie erkennen ihren Pfleger und werden auch ein Stück handzahm, nur zum "uns bespaßen" sind sie gänzlich ungeeignet, denn Stress macht die Tiere krank.
Du kannst ihnen im Sommer ein Sonnenbad unter Aufsicht in der richtigen Sonne (Aussengehege) gewähren, das gefällt ihnen und ist gesund.

Mit Vitaminpräparaten und Futterergänzungsmitteln vorsichtig sein, bzw. wer seine Tiere ausgewogen ernährt, braucht sowas nicht.
Falls du doch welche geben tust, bitte nicht zu viel.
Die Menge macht das Gift

Meine Signatur ist der Link zu meiner Dropbox in der ich Videos von unseren Agamen, Ihrer Pflege, Technik, Gedanken, Entwicklungen, Krankheiten, usw.
kostenlos zur Verfügung stelle.

Kanste ja mal rein schauen.
Vielleicht kannst du das ein oder andere für dein Terrarium brauchen.

Grüßle Thomas [/u]
GatorBoy88
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Beitrag von GatorBoy88 »

Da kann ich Thomas nur Recht geben. Das mit dem Energieverbrauch musst du dir gut überlegen, aber wenn du genau weisst, was du einbaust, gibt es einige Internetseiten, die dir den Verbrauch ausrechnen können. Zu dem Ast: Bartagamen sind keine Leguane. Sie sollten so oder so nicht übermäßiger Anwesenheit des Halters ausgesetzt sein, man sollte sich gut um sie kümmern, aber halt auch viel in Ruhe lassen und da finde ich eine Außenanlage auch besser, vor allem damit die mal natürliche Sonne tanken können. Vor allem musste ich mal die Erfahrung machen, dass sie wirklich aus einer Höhe auf den harten Boden springen können. Generell sind das für mich keine Wohnungstiere. Die verschwinden auch mal schnell unter die Couch und viele Leute denken irrtümlich, dass sie das streicheln genießen, weil die Augen zu sind. Dies bedeutet aber in der Tat keine Entspannung sondern ablehnung. Also meine UV Lampe ist immer mit an, weil woher weisst du, ob die in den 60 Minuten davon auch tanken? Ich hab eine UV B Lampe mit 23W, die zusammen mit der 75W UV A Wärmelampe läuft plus Grundbeleuchtung und die 30-34 Grad sind ohne Probleme da.
Zuletzt geändert von GatorBoy88 am 26.12.2017, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
Ostfront24
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Beitrag von Ostfront24 »

Ja ok das werde ich mir nochmal überlegen mit der Beleuchtung und alles austesten.

Dankeschön für die Tips, ich werde mal Rückmeldung geben wie es alles so funktioniert.

Jetzt eine Frage zu den Kauf von Tieren.
Ich habe ein paar Tiere gefunden, allerdings meinte die Besitzerin/Züchterin das den Tieren die Schwanzspitze fehlt. Ist das ein Grund sie nicht zu kaufen?

Wie erkenne ich gesunde Tiere am besten ?
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ThoRaySta
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Züchter und Züchter sind...naja.....

Beitrag von ThoRaySta »

Also es spricht nicht gerade für die Züchterin, wenn ihre Tiere deformiert sind, bzw. ihnen Körperteile fehlen.
Am Wert ändert es nichts, zumindest bemesse ich ein gesundes Lebewesen mit dem gleichen Wert, als ein krankes oder "fehlerhaftes" Lebewesen.
Es sind einfach ästhetische Ansichten die man selber mit sich ausmachen muss.
Ich kann dir daher keine Empfehlung aussprechen, kann dir nur sagen, nimm kein Tier vom Züchter, denn ein Züchter ist kein Garant, für ein gesundes Tier.
Zumindest nicht nach meinen Erfahrungen.
Die Tiere die in den Auffangstationen vor sich hin sterben und verzweifelt auf ein vollwertiges schönes Leben warten, die brauchen DICH wirklich dringend!
Das ist zwar "Nur meine Ansicht" zu der stehe ich allerdings zu 100%.

In meiner Dropbox findest du auch Videos von kranken Tieren, denen wir so gut es ging zu helfen versucht haben...
In den Videos siehst du so die gängigen Erkrankungen, bei Bartagamen.
Die Videos sind zur Sensibilisierung gedacht, damit Anfänger schneller handeln können und nicht wertvolle Zeit verstreicht, bis man reagieren kann.

Zu guter letzt kann ich Dir nur sagen, "gesunde" Tiere sind wach, agil, interessiert, es ist keine Kehlsackatmung sichtbar, freie Nasenlöcher, keine bubbelnden / knacksenden Geräusche bei der Atmung.

Wenn du die Videos angeschaut hast, dürftest du auf jeden Fall wissen was ich meine und du solltest auch keine Probleme haben, ein gesundes Tier von einem erkrankten Tier zu unterscheiden.



Ja, halte uns bitte in jeglicher Hinsicht auf dem Laufenden.


Grüßle und nen guten Rutsch
wünsche ich Dir
GatorBoy88
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Beitrag von GatorBoy88 »

Auch da muss ich nochmal zustimmen, ich selber habe zwar keine schlechten Erfahrungen mit Züchtern gemacht (nicht nur bei Bartagamen), aber es spricht nichts gegen, sagen wir, nicht perfekt aussehende Tiere. Meine 3 Jährige habe ich auch aus schlechter Vorhaltung übernommen, sie hat vorne links einen krummen Fuß und teils misgebildete Rippen, ist aber komplett gesund und kann alles machen. Eine fehlende Schwanzspitze könnte eventuell eine abgestorbene Bissverletzung sein, es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Das mit den Krankheiten ist nicht einfach, man kann viele nicht erkennen, deswegen gibt man auch regelmäßig Kotproben beim Tierarzt ab. Meine sahen mal gesund und munter aus, die Kotprobe ergab aber Wurmbefall. Ich kann dir für sowas das Buch Bartagamen von Herpeton empfehlen, da werden viele Krankheiten mit endsprechenden Bildern aufgeführt. Ich hänge mal ein Foto an.
Bild
Zuletzt geändert von GatorBoy88 am 30.12.2017, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
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ThoRaySta
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Beitrag von ThoRaySta »

Ja, das Buch habe ich auch und es ist nicht das Einzigste. ;)
Bei den mir bekannten Züchtern, mit 1-2 Ausnahmen, ist die Vorgehensweise immer dieselbe und der Weg der Agamen immer der gleiche. Deshalb zähle ich es Ostfront24 nochmal auf, damit man sich das besser vorstellen kann.

1. Die Weibchen werden vom Züchter als Brutmaschine missbraucht.
2. Nach der Eiablage werden die Weibchen wieder aufgebaut mit Kalzium, zu vielen Proteinen etc.
3. Den Jungen geht’s nach dem Schlupf übrigens nicht viel anders, denn diese werden auch
mit zu viel Protein hochgepuscht, denn sie sollen ja schnell Verkauft werden können, weil
jeder Tag den der Züchter die Neugeborenen füttern muss, sein Verlust ist.
4. Dann sind die Tiere bald verkaufsfertig und der ahnungslose Neuling holt sich diese beim
Züchter...

Der Neuling treibt sich also in den Foren rum, um möglichst viel über diese interessanten Tiere in Erfahrung zu bringen.
Dies dauert je nach Interessen Intensität mehrere Jahre.
Dann ab dem 3. Jahr, spätestens nach dem 5.Jahr zeigt es sich, wie gut der Züchter die Aufzucht gemacht hat oder ob es aus kontraproduktiver Profitgier so gemacht wurde, wie ich im oberen Absatz beschrieben habe, denn dann werden nun die schweren, qualvollen Erkrankungen, wie Nierengicht, Gelenksgicht, Niereninsuffizienz, Leberverfettung und noch andere Organschäden, zu Tage treten, die zwar auch durch die Massenzüchtung entstehen können, im schlimmsten Fall wohlwollend in Kauf genommen werden...
Vielleicht hat man ja auch eine Chance sich so Salmonellen oder den gefürchteten Adeno Virus ins Haus zu holen.
Wenn die Weibchen des Züchters dann nach 7 -10 Gelegen/Jahr nach einigen Jahren, ausgelutscht/unbrauchbar sind, werden diese auch dem Ahnungslosen Neuling als mächtiges, gebärfreudiges Weibchen, das man gut zum Züchten nehmen kann oder mit irgendeiner fadenscheinigen Aussage, aufs Auge gedrückt.
Es sind nicht alle Züchter so und das ein oder andere Mal geht es sogar gut, jedoch weigere ich mich, solch einen Umgang mit Tieren anzuerkennen und Wissentlich die Zucht zu unterstützen, während genau das Resultat der oben ausgeführten Textes in Tierheimen abgegeben wird, dort vor sich hin vegetiert und die Bartagamenzucht ohne Umdenken immer weiter geht.
Auch wenn man selber züchten will, so rate ich aus o.g. Folgekrankheiten resultierend aus der Überzüchtung strickt davon ab, denn...

1. Man kann die Tiere nicht vermitteln (Der Markt ist übersättigt)
2. Die Spar-Menschen wollen/können den Strom nicht zahlen
3. Die Zuchtfehler der vorangegangenen Generationen wirken sich auch zukünftig aus.
4. Wenn man Bartagamen züchtet will, sie richtig ernährt beim Wachsen, zahlt man eher
drauf, als man Gewinn draus schlagen kann. Kann sich im Prinzip jeder selber
ausrechnen, indem er den gängigen Verkaufspreis den Kosten gegenüber stellt.

Ich habe selber 10 Eier inkubiert, als ich es noch nicht begriffen hatte.
Wunderschöne, intelligente, agile Tiere, 3 Männchen, 7 Weibchen kamen aus dem Gelege...
Die Krankheiten bzw. die Anfälligkeiten aus den Vorgenerationen schlugen ab dem 4.Jahre zu Buche.
Die Videos darüber findet ihr in meiner Dropbox.
Es ist ein sehr trauriger Weg aus Erfahrungen, den ich euch mit dieser Ausführung ersparen möchte.
Daher meinen Rat - lasst es bitte sein.

Klar kann man im Tierheim auch kranke, nicht vollständige, missgebildete Tiere bekommen, jedoch hat man mit der Aufnahme eines solchen Tieres wenigstens für eine oder zwei Agamen dieser Art etwas sinnvolles getan - ihnen gezeigt das der Mensch nicht nur zerstören kann.
Kranke Tiere sind für Neulinge im Prinzip eher nicht geeignet, jedoch kann man sich mit dem Gedanken schon mal anfreunden, wie weit man bereit ist zu gehen/bereit ist zu opfern, damit ein erkranktes Tier, das vorher gesund war, auch eine vollwertige Pflege erfährt und nicht einfach "entsorgt" wird.

Die Männchen werden übrigens neuerdings (Erfahrungen letzten 2 Jahre) übermäßig einfach ausgesetzt, weil mit ihnen kein Geld zu verdienen ist.

Ob sich nach diesen ganzen Informationen nun etwas ändern wird und sei es nur für eine Einzelne Agame, liegt ganz bei euch.
Zuletzt geändert von ThoRaySta am 31.12.2017, 13:59, insgesamt 2-mal geändert.
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