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Liz Palika - "Mein Leben mit Bartagamen" Sinn oder Unsinn

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Blackbecks
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Liz Palika - "Mein Leben mit Bartagamen" Sinn oder Unsinn

Beitrag von Blackbecks »

Gunman hat geschrieben:Hallo,
wie ja schon geschrieben wurde ist es sehr ratsam wenn du dir zur Informationsgewinnung ein oder mehrere Fachbücher besorgst, fragen kannst du im Forum natürlich außerdem. ;)
Das Buch von Liz Palika ist da allerdings nicht zu empfehlen, da dort zum größten Teil nur grober Unfug steht.
Empfehlenswert wären da "Bartagamen-Biologie Pflege, Zucht" von Köhler/Grießhammer/Schuster und "Die Bartagame" von Peter M. Müller.
Die enthalten dann auch umfangreiche Informationen zur richtigen Fütterung mit Nährwert-Tabellen.
Hi Gunman, gehört zwar jetzt nicht hier rein aber rein interessehalber würds mich schon interessieren was du an Leben mit Bartagamen so schlecht findest?

Hab "Bartagamen-Biologie Pflege, Zucht" auch und hatte bewußt "Leben mit Bartagamen" empfohlen, da meiner Meinung nach das Ganze ausführlicher erklärt wird und Tabellen mit Nährwertangaben sind ebenfalls mit drin.
MfG
Blackbecks
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Gunman
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Beitrag von Gunman »

Hallo Blackbecks,
wenn du beide Bücher hast, liegt es doch auf der Hand.
Köhler, Grießhammer, Schuster ist ein Fachbuch, dass sich mit der artgerechten Haltung von Bartagamen und deren Pflege beschäftigt.
Liz Palika schreibt, dass man aus den Tieren dressierte Äffchen machen kann (soll) die fein auf´s Töpfchen gehen und mit denen man ausgiebig knuddeln darf/soll.
Das hat nicht mal annähernd etwas mit den Bedürfnissen der Tiere zu tun, sondern ist das ganze Gegenteil.
Der Futterteil ist da sicherlich noch der Bereich wo am wenigsten Unfug steht, aber auch da tauchen dann Dinge wie bspw. Tofu auf. :roll:
Alles in allem ist es also nicht nur ungeeignet für Einsteiger in der Bartagamenhaltung, sondern man kann sich das Geld getrost sparen und gleich mit einem ordentlichen Fachbuch beginnen. :wink:
Gruß Gunman
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WIR haben uns die Tiere nach Hause geholt, also sollten WIR sie auch bestmöglichst versorgen!
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Blackbecks
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Beitrag von Blackbecks »

Ja ok hast mich überzeugt den Dressurteil kann man wirklich getrost weglassen. Da ist wohl bisschen die Fantasie bzw. Wunschvorstellung mit ihr durchgegangen allerdings ist das ganze Buch eben zum komplett durchlesen von Anfang bis Ende aufgebaut, wobei ich "Bartagamen" eher als Nachschlagewerk benutze. Ich finds hier eben interessant dass die Dame dass eher von subjektiver als von der wissenschaftlichen Seite angeht. Sie schildert eben größtenteils ihre eigenen langjährigen Erfahrungen wobei wie schon gesagt manches doch eher Wunschdenken ist.

Ich halte meine Bartagamen jetzt nicht 1:1 so als würden sie in der Natur leben - sprich die kommen schon mal raus und werden auch mal unterm Bart gekrault. Allerdings ganz so krass wies Palika angeht auch wieder nicht. Aufs Töpfchen zu gehen konnte ich ihnen jedenfalls nicht beibringen bzw. auf Kommando zu hören oder den eigenen Namen zu verstehen. Allerdings wär ich ja schon froh wenn se alle nur an eine Stelle im Terrarium kacken würden wies die Damen beschreibt.

Im großen und ganzen bin ich aber schon der Meinung dass man Bartagamen ihrer Art her mehr zutrauen kann als nur durch ein Glas nett anzuschauende Echsen zu sein.
MfG
Blackbecks
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Gunman
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Beitrag von Gunman »

Unsere Beiträge hab ich jetzt mal abgetrennt, da sie ja mit dem eigentlichen Thread nicht mehr viel zu tun haben, auf der anderen Seite ist diese Diskussion aber auch wichtig, da das Buch ja nach wie vor als das Anfängerbuch in der Bartagamenhaltung im Internet präsentiert wird.

Persönlich finde ich das Buch sehr gefährlich, gerade für Einsteiger die noch nicht die nötige Erfahrung haben um den Inhalt auf Sinn prüfen zu können.
Gerade wenn dann gleich in der Anfangszeit solcher Quatsch wie das abrichten mit einem Target (was soll das bringen?) betrieben wird, verstärkt das den Stress den die Tiere schon durch Umzug und Eingewöhnungsphase haben noch zusätzlich.
Am Ende wundern sich die Leute dann warum die Bartagame schwarz gefärbt in der Ecke sitzt und das Futter verweigert.

Dinge wie auf Kommandos oder ihren Namen zu hören sind auf jeden Fall sinnfrei. :roll:
Aber selbst das Einrichten eines speziellen Platzes wo die Tiere ihr Häufchen machen, ergibt keinen Sinn.
Für die Einhaltung der Hygiene im Terrarium ist der Halter verantwortlich und nicht die Bartagame.
In der Hinsicht hätte ich aber sogar oftmals Erfolg, da meiner fast immer an die gleiche Stelle den Haufen macht, direkt vor der Lüftung damit man es auch schnell mitbekommt. :mrgreen:
Würde ich jetzt da eben diese Rinne oder Schale unterbringen, würde das sicherlich größtenteils funktionieren, aber dann hat die Bartagame mich konditioniert und nicht ich sie.
Außerdem muss ich eben manchmal dann doch mit Wasser und Bürste anrücken und den Sonnenplatz schrubben. 8)
Es sind nun mal Wildtiere und dem entsprechen verhalten sie sich auch.
Alles andere wäre unnatürlich.

Was den Umgang mit den Tieren im allgemeinen angeht, bin ich auch kein Fan der "sterilen" Haltung, wo man die Bartagame möglichst gar nicht anfasst, damit sie bloß keinen Kontakt mit dem Menschen hat.
Spätestens wenn man sie z.B. wiegen oder zum Tierarzt bringen muss, dürfte sich das rächen.
In der Hinsicht ist ein gewisser Körperkontakt (in Maßen) sogar hilfreich, damit sie uns nicht als Bedrohung ansehen sondern feststellen, dass von uns keine Gefahr ausgeht.
Allerdings kann ein Neuling in der Hinsicht noch nicht differenzieren wo die Grenze ist, da die Tiere ja auch unterschiedlich darauf reagieren.
Bei Liz Palika entsteht da aber der Eindruck dass es den Tieren allgemein wurscht ist, wenn sie wie Hund und Katz gewurstelt werden.
Viele berufen sich dann eben genau auf dieses Buch wenn sie ewige Knuddel- und Streichelattacken rechtfertigen.
Den Höhepunkt bilden dann immer Sätze wie "...aber sie macht sogar die Augen zu und schläft ein..." :roll:

Man muss eben immer beachten wo die Autoren herkommen.
Köhler, Grießhammer und Schuster sind Reptilienhalter aus Deutschland mit jahrzente langer Erfahrung.
Die gute Frau Palika stammt aus den USA und dort werden Reptilien zu meist als Statussymbol gehalten.
Da ich mehrere Jahre in den Staaten gearbeitet habe konnte ich dort beobachten, dass Reptilien als "Look at me" benutzt werden.
Da wird sich also die Boa um den Hals geschnallt, der Waran oder die Bartagame auf die Schulter gehockt, oder ein Iguana iguana mit Halsband und Hundeleine hinterhergezerrt und dann geht es raus auf die Promenade.
Dem entsprechend ist dann eben auch die Einstellung zu den Tieren und wenn dann noch jemand ein Buch schreibt wie man ihnen zusätzlich noch "Tricks" beibringen kann, erhöht das natürlich noch den Coolness-Faktor. :roll:
Zuletzt geändert von Gunman am 20.03.2012, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Gunman
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Sunshinee
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Beitrag von Sunshinee »

Ich schließe mich hier mal kurz an: Das Buch war tatsächlich auch mein erstes Bartagamen Buch, das ich mir vor gut 10Jahren gekauft hab, als mein Interesse für die Tiere angefangen hat. Das die Wahl darauf gefallen ist war aber zufällig (war runtergesetzt im Zooladen...die wussten schon warum). Ich hab also angefangen zu lesen und hab mir gedacht: recht viel anders als mit meinen Meerschweinchen ist das also nicht :)

Jetzt, 10Jahre später und eine Bartagame reicher (die wohnt erst seit einem halben Jahr bei uns) muss ich sagen: Mir hat jede andere Lektüre und jeder Beitrag hier im Forum mehr geholfen als dieses Buch. Für mich klingt es mehr wie ein Roman, eine nette Erlebniserzählung. Und das is sicherlich auf die verrückten Amis zurückzuführen.
Mein Fazit: Wer sich ein bisschen amüsieren will soll das Buch lesen, aber bitte nicht zu ernst nehmen ;)
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