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Interkokask zur Desinfektion des Terrariums bei Kokzidien

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medici

Interkokask zur Desinfektion des Terrariums bei Kokzidien

Beitrag von medici »

Hallo zusammen!
Ich möchte meine Erfahrungen mit Interkokask kurz mitteilen:
Nach Feststellung eines Kokzidienbefalls habe ich in verschiedenen Foren gestöbert, um die beste Vorgehensweise zur Behandlung des Terrariums zu finden. Ich hatte mich schon für die Kombimaßnahme "Dampfente" und Isopropanol entschieden und die Dinge bestellt (die Tiere müssen ohnehin bis zur negativen Kotprobe im Quarantäneterrarium bleiben).
Dann wurde mir vom Tierarzt Interkokask empfohlen, da es ausdrücklich auch gegen Kokzidien wirkt. Leider hatte ich vorher noch nichts davon gehört.
Hier mal ein link zur Erläuterung http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm ... halt_c.htm (diesen link habe ich natürlich auch erst später gelesen)

Hörte sich gut an, das erste mir bekannte Mittel ausdrücklich gegen Kokzidien.
Jedenfalls habe ich das Mittel angewendet zur Desinfektion des Terrariums.
Aus einem Versteck hüpfte eine ausgewachsene Grille. Ich sprühe weiter und sehe nach einigen Sekunden, dass die Grille tot am Boden liegt.
Halbwertzeit einer Grille mit Interkokask: 10 Sekunden.
Mir wurde ganz schlecht, insbesondere weil ich das Zeug ja im Haus angewendet habe. Klar - bei geöffnetem Fenster und in einem verschlossenen Raum, der für 2 Tage nicht genutzt werden sollte - aber trotzdem.
Wir haben das Terrarium sofort rausgeschleppt - steht jetzt im Gartenhäuschen zum Ausdünsten.
Bevor ich es wieder verwende, wird es mehrmals "gebadet" und mit einer Dampfente bearbeitet.
Das Zeug mag ja wirken, aber eigentlich wollte ich meine Familie nicht gleich mit entsorgen. Scheint mir doch ziemlich gruselig zu sein (ich fühlte mich natürlich nach dem Ereignis gleich ganz "schlecht". Weitere Symptome haben sich bei mir aber noch nicht gezeigt).
Nun ja - jetzt könnt Ihr natürlich sagen "wie kann man nur". Ich habe aber wegen dem Tipp des Tierarztes zunächst keine Bedenken gehabt. Auch ihn werde ich darüber informieren. Ich denke das ist für alle einfach gut zu wissen.
Leicht entsetzte Grüße
Elke
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Wüstendrachen
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Beitrag von Wüstendrachen »

Interessanter Bericht :shock:

Naja dazu brauch man glaube ich nichts weiteres sagen :wink:
Mfg Wüstendrachen

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Cheza
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Beitrag von Cheza »

Ich weiß nicht ob man sich wegen einer Grille solche gedanken machen muss. Ich meine die ist ja miniklein und hat einen winzigen Organismus (auch wenn es eine ausgewachsene war). Wenn man die z.B. mit Desinfektionsmittel ansprüht würde sie ja auch sterben. Solche sachen sollen ja auch nicht umsonst ein paar Tage ausgelüftet werden.
medici

Beitrag von medici »

Prinzipiell gebe ich Dir Recht hinsichtlich der Grille. Die musste (nach einiger Zeit) aufgrund des direkten Ansprühens dahingerafft werden.
ABER:
Innerhalb von wenigen Sekunden? Das fand ich schon erschreckend.
Die Grille war übrigens ausgewachsen und ein durchaus großes Exemplar - geschätzte 4 cm Gesamtlänge.
Letztlich wollte ich mit meinem Beitrag auch nur zur Vorsicht aufrufen und dazu, sich besser als ich vorzubereiten. Ich halte es nicht für sachgerecht, ein Mittel mit solch durchschlagender Wirkung in geschlossenen Räumen anzuwenden. Erst recht nicht im Wohnhaus. Es ist ja auch eigentlich für Ställe und Volieren gedacht.
Wenn gar nichts wirkt und man einen großen Bestand hat und Sorge, dass Tiere an Kokzidien sterben etc., dann mag ein Einsatz berechtigt sein.
Ich für meinen Teil werde zunächst die Dampfente u.ä. - auch Lackieren der Rückwand - in der Zukunft anwenden.
Mittlerweile entspanntere Grüße
Elke
Cheza
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Beitrag von Cheza »

Ja, ok das kann ich nachvollziehen. Das habe ich da jetzt nämlich gar nicht so rausgelesen. Der Tierarzt hätte eigentlich auch wissen müssen, dass dieses Mittel eigentlich für Ställe angewändet wird. Dem würde ich noch mal ordentlich auf die Füße treten.
Wolle
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Beitrag von Wolle »

Hallo,

also ich habe meine Bartis demletzt ( vor 4 Wochen ) vom TA untersuchen lassen und auch ne Kotprobe abgegeben. Natürlich hatten die beiden Kokiziden.
Nun habe ich den ganzen Sand aus dem Terri geholt, weggeschmissen, das Terri desinfiziert, die Einrichtungsgegenstände auch, mit so nen mittel das lebensmittelecht ist und alle möglichen viren und bakterien abtötet, sogar HIV Viren (steht zumindestens drauf). nun habe ich daraus ein Quarantäne Terri gemacht, solang bis die bartis wieder gesund sind.

kommenden freitag folgt die dritte entwurmung mit baycot (oder wies auch heisst) und dann will ich nochmal ne kotprobe abgeben. Wenn sie dann gesund sind gehen sie in Winterruhe.

Meint ihr ich habe all die Backterien (kokiziden) wegbekommen, aus dem terri und den einrichtungsgegenständen?

Ich hoffe es zumindestens, und die kotprobe die jetzt bald folgt wird bestimmt einiges aufklären, ob alle vernichtet worden sind.

Könnt ja mal eure meinung schreiben.

danke
womcoyote
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Beitrag von womcoyote »

Hallo Leute,

also ich vertraue meinem Tierarzrt sehr da er schon seit über 25 Jahren Reptilien in Zoos und in seiner Privatklinik betreut. Er wird in Österreich als absoluter Fachmann für Reptilien eingestuft.


Ich war erst vor ca. 2 Wochen bei ihm und meine Tiere hatten auch einen Parasitenbefall. Ich habe mit ihm über die weitere Vorgangsweise gesprochen und er sagte mir, daß ich einfach schnellstmöglich den Kot aus dem Terrarium rausnehmen soll (mach ich aber eh 2 bis 3 mal täglich). Er meinte weiters, daß man gegen Kokiziden sowieso nicht wirklich was machen kann da es Parasiten sind die nicht über einen Wirt kommen. Er meinte, daß ich dann eigentlich jeden Tag das Terrarium steril halten müsste. Er meinte auch ein gewisser Anteil an diesen Parasiten ist nicht schlimm da es das Immunsystem der Bartis am Laufen hält und man einfach jedes halbe Jahr zur Überprüfung kommen solle.

Deshalb mach ich mir da nicht so einen Kopf wegen der Parasiten und werde die Tiere einfach jedes halbe Jahr zur Kontrolle bringen.

Mir ist schon klar, daß einige von euch die Tiere verwöhnen aber ich denke man kann es auch ein wenig übertreiben. In der freien Natur kommt auch keiner und putzt und desinfiziert ihnen ihre Plätze und sie kommen mit dem Befall von Parasiten klar.

Wir desinfizieren unser Terrarium alle paar Monate mal und das sollte auch reichen.

Lg Thomas
Cougar
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Beitrag von Cougar »

Hi,

ich bin zum Teil auch der Meinung, dass eine gewisse/sehr, sehr geringe Anzahl an Krankheitserregern das Imunsystem stärkt (siehe Impfung).
Jedoch sollte gerade bei der Terrarienhaltung von Wildtieren ein gesundes Maß an Reinlichkeit und auch teilweiser Sterilisation eingehalten werden.

Durch die doch sehr hohe Zuchtrate werden auch Imunitäten weggezüchtet, da der Organismus keine Notwendigkeit für diverse Antikörper hat. Darum ist ein in Gefangenschaft lebendes Tier ungleich anfälliger als ein frei lebendes Tier.

Der vergleich mit der freien Natur kann nicht gezogen werden.
Auch deshalb nicht, weil in der freien Natur ein krankes Tier keine Überlebenschance hat. Zudem gibt es in der Natur unzählige Bakterien, Enzyme und was weiß ich noch, die zum Gleichgewicht(zur Hygiene) des Biotops beitragen. Die hast du im Terra nicht.
(siehe Aquariumfilter, der notwendig wird weil im Aquarium keine natürlichen Bakterien vorkommen)

Wenn dir dein Doc sagt, dass der momentane Befall nicht schlimm ist, wird es so sein.
Man sollte aber nicht daraus schlußfolgern, dass ein erhöhter Befall ausgeschlossen ist oder das Tier dann besser damit klar kommt.
Das kann sich schnell ändern, darum sollst ja in 6 Monaten wieder hin!
-------
Ser's
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britta
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Beitrag von britta »

Danke Jens :!:

LG Britta
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Wüstendrachen
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Beitrag von Wüstendrachen »

Sehr schön geschrieben Cougar ;) ich denke da brauch man nichts hinzufügen :roll:
Mfg Wüstendrachen

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