Lungenentzündung - noch rechtzeitig erwischt?

[Carmen]

Danke Ihr Beiden,

noch frißt Tirza freiwillig. Zumindest Lebendfutter, aber da sie wieder so abgenommen hat ist mir egal was, Hauptsache überhaupt!

Morgen ist dann der 4. Tag der Behandluung und da gibts nochmal Rücksprache mit dem Tierarzt und evtl. Antibiotika auf Vorrat für die Feiertage.
Mit Wärme, Helligkeit und langer Beleuchtungszeit hoffe ich mal ihren Drang nach Winterruhe noch etwas unterdrücken zu können. So wie jetzt würde sie auf keinen Fall mehr lebendig aufwachen.

Zoe, für Deinen Kleinen drücke ich auch mal fest die Daumen!

Nachdem meine Tiere zuerst Oxyuren und Kokzidien hatten waren sie aber im Herbst auch bei 2 Proben im Abstand von 14 Tagen parasitenfrei. Hoffentlich haben die sich nicht auch wieder vermehrt. Das wird gleich nach der Antibiotikagabe nochmals überprüft.
Sicher ist sicher!
Der Kot sieht auf alle Fälle gut aus.

Werde Euch auf dem laufenden halten wie es weitergeht.

[Carmen]

Leider gibts eine traurige Nachricht.

Timmy und Tirza haben ja beide Verbot der Winterruhe bekommen.

Tirza mit mehr Atemproblemen, Timmy wegen seinem kümmerlichen Wuchs, wobei er so langsam am zulegen war.

Blöderweise waren bei den neuen Kotuntersuchungen wieder bei allen Oxyuren und Kokzidien zu finden.

D.h., nachdem Tirza mit ihrer Baytrilbehandlung vorerst durch ist sollte ich beiden Baycox und Panacur geben.

Gefressen haben sie immer mal mehr, mal weniger, aber doch regelmäßig und so viel daß sie weiter zugenommen haben.

Bekannterweise gehts den Tieren ja nach Baycox nicht so gut. Meine tierärztliche Anweisung war: Jeden 2. Tag 3-4 mal Baycox, dazwischen die Tage Panacur.

Nach der erst kürzlich erfolgten Antibiotikabehandlung kam mir das etwas viel vor.
Hab dann mal zuerst nur Baycox gegeben. Am 2. Tag nach der 1. Gabe war den beiden so schlecht, daß sie immer gewürgt haben und spucken wollten.
Deshalb hab ich die 2. Dosis erst am 3. Tag gegeben. Am übernächsten Tag wieder das selbe. Tirza voll am würgen und schütteln, so daß sie sich fast den Kopf eingeschlagen hat. Lt. Tierarzt sollte ich das Mittel bei nicht vertragen dann absetzen. Hab ich dann gemacht und habe dann 3 Tage darauf mit Panacur bei beiden angefangen.

Eine halbe Stunde nach der Eingabe fing Tirza wieder an sich wie verrückt zu schütteln und hatte sichtbar Atemnot. War schon fast tot und bewegungslos, starre offene Augen und schlaff. Konnte sie aber nach ein paar Minuten wiederbeleben.
Kaum zurückgesetzt ins Terrarium fing Timmy an sich genauso zu beuteln und zu würgen.

Bei ihm konnte ich das selbe feststellen und er war so gut wie tot. Nach 5 Minuten habe ich ihn nochmal zurückgeholt und er bekam wieder Spannung, hatte Augenbewegung und versuchte sich wieder beim umdrehen in Bauchlage zu bringen und saß auch mit erhobenem Kopf wieder da. Aber nur kurz, nach weiteren 5 Minuten nochmal ein Würgen und dann verstarb mein armer Timmy.

Dazu ist noch zu sagen, Timmy hatte vor 3 Wochen auch an 2 Tagen mal morgens einmal so ein Zwischending zwischen würgen und husten gemacht.

Lt. Tierarzt könnte das Würgen auch von den Parasiten gekommen sein.

Jetzt steh ich natürlich mit gemischten Gefühlen da wie ich mit Tirza weitermachen soll. Behandlung komplett abbrechen, oder Panacur weitergeben? Wann mit Baycox nachlegen, nach 10 Tagen? Oder lieber gar nicht mehr.....was schadet mehr, die Mittel im momentanen Zustand oder Parasiten?

Jeder reptilienkuundige Tierarzt hat da eine andere Meinung dazu.

Echt Sc..... und da weiß man erst wieder, was man daran hat wenn man Tiere aus guter Züchterhand bekommt wie meine Zora im Gegensatz zu so armen Tieren die man zu retten versucht. Sie ist 1,5 mal so schwer wie Tirza und war fast 3 mal so schwer wie Timmy, obwohl ich sie alle zugleich mit dem selben Gewicht bekommen habe. Ihre Behandlung scheint sie überhaupt nicht zu stören und auch ihr Appetit leidet nicht darunter.

traurige Grüße
Carmen

[Gunman]

Hallo Carmen,
zunächst einmal mein allerherzlichstes Beileid für deinen Verlust.
Gerade wo du dich absolut vorbildlich um das Wohlergehen gekümmert hast.
Aber manchmal kann man eben vorher verursachte Schäden nicht mehr kompensieren, selbst wenn man sich so sehr einsetzt wie du.

Fakt ist das eine zeitgleiche Behandlung mit Panacur und Baycox schon ein ziemlicher Brocken ist, noch dazu wenn die Tiere von Haus aus schon geschwächt sind.
Fakt ist aber auch dass eine Verhältnismäßigkeit zwischen Erkrankung, Behandlung und expliziter Medikation nur ein herpetologisch geschulter Veterinär beurteilen kann der die Tiere auch gesehen und untersucht hat.
Dem Forum, als Informationsquelle von Haltern für Halter, steht diese Rolle nicht zu.
Letztendlich sind wir alle hier nur mehr oder weniger Laien.

Was ich dir an dieser Stelle anbieten würde wäre eine nähere Klärung via PN um dich zu unterstützen.
Das Forum hat vor allem ja auch Vorbildfunktion.
Beginnt hier ersteinmal eine Diskussion über mögliche Behandlungsmethoden (eventl. sogar mit genauen Angaben zu Medikamenten) entsteht sehr schnell ein Lauffeuer.
Falsche Informationen sind leider schneller verbreitet als widerlegt.

[Carmen]

Hallo Gunman,

Fakt ist das eine zeitgleiche Behandlung mit Panacur und Baycox schon ein ziemlicher Brocken ist, noch dazu wenn die Tiere von Haus aus schon geschwächt sind.
Fakt ist aber auch dass eine Verhältnismäßigkeit zwischen Erkrankung, Behandlung und expliziter Medikation nur ein herpetologisch geschulter Veterinär beurteilen kann der die Tiere auch gesehen und untersucht hat.
Dem Forum, als Informationsquelle von Haltern für Halter, steht diese Rolle nicht zu.
Letztendlich sind wir alle hier nur mehr oder weniger Laien.

Dem Forum, als Informationsquelle von Haltern für Halter, steht diese Rolle nicht zu.

Da stimme ich Dir voll zu, weil mir die geballte Gabe verschiedener Medikamente auch etwas viel für so einen kleinen Organismus vorkam, habe ich das auch auseinandergezogen und hintereinander gemacht.
Eben deswegen auch, daß nicht jeder jetzt auf eigene Faust loslegt ohne einen befähigten Tierarzt zu besuchen, habe ich auch absichtlich keine Mengenangaben geschrieben. Die Gefahr die dabei entsteht ist mir sehr gut berwußt weil dann leider viel denken...mach ich doch auch mal so...und sich den Tierarzt sparen wollen.

Also nochmal zum herausstellen hier: Meine Tiere sind dem Tierarzt persönlich bekannt und ich stehe laufend in Kontakt mit der Praxis. Schriftlicher Behandlungsplan, Mengenangaben und die Medikamente stammen vom Tierarzt und ich würde es keinem empfehlen eine Behandlung ohne Absprache mit seinem guten Tierarzt durchzuführen weil da noch viel mehr Fakten eine Rolle spielen, welche, wie man sieht selbst ein guter Tierarzt schwer vorhersehen, ein Laie aber schon gar nicht wissen kann! Ausbaden müssen es dann leider die Tiere.

Lt. Rücksprache mit meinem auf Reptilien spezialisierten Tierarzt wurde die weitere Behandlung bei Tirza jetzt abgebrochen. Nachdem der Befall nur gering war dürfte die bisherige Behandlung reichen.
Bei Timmy´s Tod und Tirzas Problemen auf die Medikamente sind wohl lt. Tierarzt eine Schädigung der Organe wegen der früheren schlechten Haltung Schuld.
Bevor Tirza in Zukunft mal wieder behandelt werden muß, werden auf alle Fälle Röntgenbilder, Blutuntersuchung usw. gemacht um abzuklären ob eine Behandlung durchgeführt werden kann.

WIEDER EIN TIER, WELCHES WEGEN UNSACHGEMÄSSER AUFZUCHT NICHT GERETTET WERDEN KONNTE UND SEIN LEBEN LASSEN MUSSTE

R.I.P. meine armer kleiner Timmy

Danke für Dein Angebot Gunman, das weitere dann mit PN.

[Carmen]

Fortsetzung von Tirza:

Heute Nacht um 2 Uhr hat sie sich wieder wie verrückt geschüttelt und saß dann mit sichtbarer Atemnot da.

Habe dann den Rest der Nacht den Wärmespot angelassen und sie beobachtet. Heute morgen dann als Erstes Termin beim Tierarzt ausgemacht und gleich hingefahren.

Bis dahin hat sie dann nichts mehr gemacht ausser sich in eine Ecke zu legen und zu dösen.Beim Tierarzt hat sich meine Befürchtung dann bestätigt.

Das Problem ist jetzt, daß sie, begünstigt durch die Schwächung mit den Parasitenmitteln wieder einen Rückfall mit der Lungenentzündung hat.
Mit dem Schütteln versucht sie den Schleim loszuwerden, da Bartagamen ja nicht husten können.

Nachdem der Tierarzt jetzt das Antibiotika wechseln wollte und mit der Dosierung auf Nummer sicher gehen will hat er nach dem Abtasten und der optischen Untersuchung erstmal Blut abgenommen.
Blutwerte, Leber und Nieren sind Gott-sei-Dank noch top in Ordnung. Während der Auswertung kam sie in ein Sauerstoffzelt, da sie bei Aufregung sofort wieder Atemprobleme hat. (hecheln mit offenem Maul und einziehen der Flanken)

Dr. Karbe hat sich sehr viel Zeit genommen um alle Behandlungsmöglichkeiten durchzusprechen. Lungenspülung fällt bei Bartagamen flach, wird in der Regel bei Schlangen gemacht die nur einen Luftsack anstatt 2 haben.
Da Bartagamen eine extrem enge Luftröhre haben bekommt sie jetzt auch noch keinen Schleimlöser. Das könnte nämlich genau den gegenteiligen Effekt haben und sie kann, wenn sich der Schleim in der Lunge verflüssigt und rauskommt (zu viel auf einmal, aber noch nicht flüssig genug um ihn rausbeuteln zu können) erst recht ersticken.

Die Möglichkeit einer OP mit ausräumen der Lunge am offenen Organ wurde als zu belastend ebenfalls gleich verworfen.

Jetzt hat sie beim Tierarzt erst mal eine 3-Tage-Spritze mit Antibiotika bekommen und ab Freitag soll sie dann das Mittel zusammen mit einer Lösung 2 mal am Tag inhalieren.
Hab mir gleich mal so ein Inhaliergerät bestellt und hoffe das kommt spätestens am Donnerstag.
Übrigens ist inhalieren als Erste Hilfe-Sofortmaßnahme mit dieser Lösung bei einem akutem Atemnotanfall auch durchzuführen. Natürlich Alles nach tierärztlicher Anweisung und Dosierung. Also nicht Maske aufsetzen und stressen, sondern in eine Transportbox und den Nebel einfach in die Box lassen.

Jetzt hoffe ich aber vorerst mal, daß sie die nächsten Tage übersteht und wieder eine Besserung eintritt.

[Zoe]

Hallo Carmen!

Es tut mir sehr leid, dass es Timmy trotz Deines großen Engagements und Deiner Fürsorge nicht geschafft hat.

Ich habe gerade Deine neuesten Beiträge gelesen und mir bleibt nichts anderes zu sagen, als Dir ganz doll die Daumen für Tirza zu drücken und Dir ganz viel Glück zu wünschen.

Auch wenn es sehr tragisch ist, diesen Unterschied zwischen Tieren aus guter und schlechter Herkunft zu sehen, konnten die beiden Kleinen wohl kaum eine fürsorglichere Halterin als Dich finden. Hoffentlich werden Deine Mühen bei Tirza belohnt.

Alles Gute für Euch!

Liebe Grüße, Zoe

[Carmen]

Hallo Zoe,

vielen Dank für Deine lieben Worte.
Und vor allem auch für´s Daumen drücken!
Wenn ich zumindest eine von den Beiden durchbringe, dann war es schon mal nicht umsonst und einen Versuch ist es immer wert wenn es um ein Tierleben geht.
Habe schon die ganze Zeit überlegt was ich noch hätte machen können, oder anders machen....aber bringt jetzt auch Nichts mehr.

Jetzt hoffe ich mal daß Tirza es schafft.
bis jetzt lag sie nur mit dem Kopf flach auf dem Boden herum, aber zumindest verfolgt sie die Umwelt mit den Augen.
Gerade beim fressen reinstellen tat sie immer noch ganz uninteressiert. (Das letzte Mal war Samstag eine Grille) Selbst Mehlwürmer läßt sie über ihre Beine krabbeln ohne sich dafür zu interessieren.

Aber die ist ein Biest und mir wohl auch beleidigt. Denn kaum war ich zur Türe draussen hab ich beim umdrehen und Türe zumachen gesehen, daß sie ein Maul voll Karottenschnipsel genommen hat. Als sie gemerkt hat daß ich noch durch den winzigen Spalt schaue hat sie sofort aufgehört und nur skeptisch geschaut!
Die traut mir langsam nicht mehr über den Weg...verstehe ich aber auch.
Hauptsache sie frißt was saftiges, damit sie nicht austrocknet und das Antibiotika besser verträgt. Vom Futterzustand her meinte der Tierarzt so eine gute Woche kommt die locker ohne aus.
Wenn ich nachher nachsehe und die vegetarische Schüssel leer ist, dann gibts noch Grillen mit Vitaminen zum Nachtisch.

liebe Grüße
Carmen